Abschluss der Bauleistungen an der Industriellen
Absetzanlage Teich 4 in Freital

Am 17.09.2019 erfolgte die feierliche Übergabe der sanierten Industriellen Absetzanlage (IAA) Teich 4 in Freital an die Stadt Freital. Die Baumaßnahme wurde in den letzten vier Jahren ausgeführt. Zielstellung des Projektes war die sichere Eindämmung der radiologischen Belastungen, welche aus den eingespülten Rückständen (Tailings) der Uranerzaufbereitung der SDAG Wismut aus der Freitaler Steinkohle (sog. Erzkohle) resultieren. Hierzu zählen die vollständige Oberflächenabdeckung der feinkörnigen Schlämme sowie die Unterbindung von Sickerwasserströmen. Die G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft mbH begleitete dieses Projekt bereits seit den frühen 2000er Jahren. Angefangen bei ersten Konzeptionen wurde im Zuge der Planung das Konzept der „nassen In-situ-Teilverwahrung“ entwickelt. Vorgabe der Behörden und Projektbeteiligten war es, dass die Anlage nach Abschluss der Sanierung wieder die Funktion eines Regenrückhaltebeckens übernimmt. Hierdurch musste die Geländeform erhalten bleiben, sodass sich später wieder eine Teichfläche ausbilden kann.

Nach Durchführung des Planungs- und Genehmigungsprozesses, welcher sich aufgrund der erwarteten Bauzeit von fünf Jahren bis in den Zeitraum des zweiten Verwaltungsabkommens zwischen dem Bund und dem Freistaat Sachsen zur Sanierung der sächsischen Wismut-Altstandorte erstreckte, wurden die Bauleistungen im Jahr 2015 europaweit ausgeschrieben und vergeben. Die Bauoberleitung und die ökologische Baubegleitung wurden durch G.E.O.S. realisiert. Die Bauausführung erfolgte durch die Firma Heitkamp Erd- und Straßenbau, Herne.

Der erste Spatenstich wurde im Oktober 2015 gemacht. Bei der Sanierung erfolgte zunächst die Baufeldfreimachung und Rodung des Bewuchses auf dem gesamten, neun Hektar großen Areal. Anschließend wurden die Tailings vom Teichrand aus mit Geogittern und Vliesstoffen oberflächlich stabilisiert und durch Vertikaldrainagen entwässert. Mit Aufbringung der Schüttung erfolgte die Entwässerung der Schlämme, sodass sukzessive eine stabilisierte Schlammzone an der Oberfläche entstand und somit die Arbeiten bis in die wassergesättigte Teichmitte fortgesetzt werden konnten. Die sichere Eindämmung der Tailings wird durch eine 1,5 m mächtige Abdeckschicht gewährleistet. Zum Abschluss der eigentlichen Bauleistungen erfolgte die Umsetzung der Wasserbaumaßnahmen durch die Herstellung von Gräben, Durchlässen, Steinschüttungen und Entwässerungsanlagen sowie des Wege- und Zaunbaus. Bis Ende 2019 werden noch Aufforstungsmaßnahmen durchgeführt.

Zur feierlichen Übergabe der Anlage erfolgte die Pflanzung des ersten Baumes – der Wismut-Birke. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden das Projekt und die erreichten Ziele der Öffentlichkeit vorgestellt.